Mannschaftssieger plant Auftritt bei Show in Halle – Strüver und Pfannmöller stolz

26. November 2005
26.11.2005

113  Zeilen

Ressort: SP

 

Traditioneller Ball des Sports im Maritim-Hotel: Halle ehrt die populärsten Athleten der Stadt

Mannschaftssieger plant Auftritt bei Show in Halle – Strüver und Pfannmöller stolz

Wetten, dass: Drachenboote wollen bei Gottschalk starten

Tina Strüver, Stefan Pfannmöller und die Drachenboot-Artisten des HKC 54 sind die Sportler des Jahres 2005 in Halle. Die Staffel-Europameisterin im Speedskating, der Europameister im Kanuslalom und die Doppel-Clubweltmeister wurden gestern Abend von Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler geehrt. Dabei hatten die „Kanu-Tigers“ vom HKC noch eine Überraschung im Boot.

VON AXEL MEIER UND MICHAEL PIETSCH

Halle/MZ. Der Osendorfer See, Heimstatt der jungen Drachenboot-Fahrer vom HKC 54, könnte im nächsten Jahr via TV deutschlandweit, in Österreich und der Schweiz Publicity für Halle machen. Der Grund: Die gestern Abend im Maritim-Hotel beim Sportlerball als Mannschaft des Jahres geehrten „Kanu-Tigers“ wollen sich für die Außenwette bei Thomas Gottschalks „Wetten, dass?“ bewerben.

„Die Idee kam mir und meiner Freundin, als wir in der MZ von der Show am 1. April nächsten Jahres in der Halle-Messe gelesen haben“, bestätigte gestern Abend zwischen Ehrung und Lachs-Schnittchen Mathias Neubert, einer der HKC-Initiatoren der „Geheim-Aktion“. „Eigentlich sollte noch niemand etwas davon erfahren. Wir schicken ja erst am Montag die Bewerbung per Post und E-Mail ans ZDF.“

So könnte die Übung aussehen: Zwei Drachenboote ziehen drei Wasserskiläufer vom WSC Hufeisensee hinter sich her, wobei zwei auf ihren Skiern stehen und einer auf deren Schultern reitet. „Es wäre ein Traum, wenn wir mit unserem Drachenboot die Außenwette bei Gottschalk kriegen. Und wenn´s nicht klappt, dann versuchen wir es eben ein anderes Mal wieder“, so Trainer und Steuermann Neubert. „Das Problem wird sein, dass wir so schnell wie möglich Tempo machen.“ Die nötigen 40 Paddler stehen jedenfalls schon bereit, das Training könnte beginnen, falls das ZDF grünes Licht gibt.

„Es wäre ein Traum, wenn wir mit unserem Drachenboot die Außenwette bei Gottschalk kriegen.“ 

Nicht auf dem Wasser, sondern den Schienen bewegte sich gestern Stefan Pfannmöller. Direkt aus Augsburg kommend, wo auf dem Eiskanal auch bei winterlichen Temperaturen noch trainiert wird, stieß der Kanuslalom-Europameister zur Feiergemeinde im Maritim. Der Sportler vom Böllberger SV hatte sich bei der EM – abgesehen von der Vize-Weltmeisterschaft mit dem deutschen Canadier-Team im australischen Penrith und dem vierten nationalen Titel – durch den Stangenwald zu seiner ersten ganz großen Meisterschaft gepaddelt. „Und es hat sich gelohnt, nach Halle zu kommen“, so Pfannmöller, um schmunzelnd nachzuschieben: „Schließlich habe ich bei der Sportlerwahl erstmals Andy Wels hinter mir lassen können.“ Der Vize-Weltmeister im Synchron-Wasserspringen und junge Vater war auf Rang zwei gelandet. Für den BWL-Studenten Pfannmöller geht es Ende Februar in wärmeren Gefilden weiter – beim Trainingscamp in Südafrika. Ziel sind die Weltmeisterschaften in Prag und die EM in den französischen Alpen.

Einen Klasse-Schlussspurt in ihrem bislang erfolgreichsten Wettkampfjahr hat Tina Strüver hingelegt. Gestern hieß es: „Aller guten Dinge sind drei.“ 2003 und 2004 noch Zweite bei der Sportlerwahl, setzte sich die Turbine-Speedskaterin diesmal an die Spitze. „Ich war völlig platt“, zeigte sich die flotte junge Dame überrascht. „Aber das tut richtig gut, zumal die nichtolympischen Sportarten ja immer etwas hinten runterfallen“, freute sich die 20-Jährige, die mit der deutschen Staffel bei der EM goldig gelaufen war.

So konnte die Wahl-Entscheidung sogar etwas entschädigen für die nicht nach Wunsch verlaufene WM in China, wo es nur zu einem siebten (Staffel) und einem 18. Platz (Einzel) gereicht hatte. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt Tina allerdings nicht. Schon im Januar geht es in der Schweiz bei einem Hallenwettkampf wieder rund.

Sieger und Platzierte der Umfrage

Sportlerinnen:

1. Tina Strüver, Turbine, Speedskating, Staffel-Europameisterin 1 363

2. Tina Schneemann, SV Halle, Rudern, JWM-Dritte 1 281

3. Anke Wieland, DLRG, Rettungssport, World-Games-Siegerin 973

4. Karin Schmalfeld, BSV Ammendorf, O-Lauf, World-Games-2. 948

5. Claudia Malzahn, SV Halle, Judo, EM-Dritter 793

6. Carolin Bürger, SV Halle, Wasserspringen, 2. der Jugend-EM 781

7. Heide Wollert, SV Halle, Judo, Deutsche Meisterin 466

8. Carolin Zeidler, PSV Halle, Kampfsport, Europameisterin 383

Sportler:

1. Stefan Pfannmöller, Böllberger SV, Kanuslalom, EM-Erster 1 360

2. Andreas Wels, SV Halle, Wasserspringen, WM-2. Synchron 1 256

3. Matthias Fahrig, SV Halle, Turnen, Deutscher Meister Sprung 831

4. Christian Schreiber, SV Halle, Rudern, WM-Dritter 786

5. Ulrich Iser, ABSV Halle, Behindertensport, EM-Zweiter Kugel 649

6. Paul Biedermann, SV Halle, Schwimmen, Weltcup-Zweiter 643

7. Lutz Heimann, DLRG, Rettungssport, World-Games-Sieger 535

8. Marco Dünzel, PSV Halle, Ju-Jutsu, World-Games-Dritter 456

Mannschaften:

1. Jugend-Drachenboot des HKC 54, Klub-Weltmeister 2 196

2. Marcus Becker/Stefan Henze, Böllberger SV, WM-Dritter 1 428

3. ESC 04, Eishockey, Ostmeister 1 036

4. DLRG Halle-Saalkreis, Rettungssport, Vereins-Europameister 708

5. Susan Benicke/Katrin Riedl, SSC Einheit, Showtanz, EM-1. 694

6. Aerobic-Team SV Halle, Weltcup-Dritter, Deutscher Meister 521

7. Union Halle-Neustadt, Handball, Staffelsieger 2. Bundesliga 373

8. SV MBC Halle, Basketball, Zweitliga-Aufsteiger 346