30.05.2005 |
66Â Zeilen |
Ressort:Â SP |
Der Osendorfer See war am ersten richtigen Sommer-Wochenende eine gute Adresse. 1 500 Teilnehmer und ebenso viele Zuschauer sorgten fĂŒr Rekorde bei der siebten Auflage der Drachenbootrennen.
VON UNSEREM REDAKTEUR GOTTFRIED SCHALOW
Halle/MZ. Das einzig Nervige war am Wochenende die Suche nach einer Parkmöglichkeit. Wegen der alle Erwartungen ĂŒbersteigenden Teilnehmerzahl waren die verfĂŒgbaren PlĂ€tze rund um den Osendorfer See beizeiten dicht, schweiĂtreibende FuĂmĂ€rsche waren die Folge. „Bei 75 gemeldeten Mannschaften mussten wir die Notbremse ziehen“, gab Organisations-Chefin Uta Piltz zu, „mehr hĂ€tten wir bei unserem engen Zeitplan nicht an den Start bringen können.“ Die Gesamtzahl von 3 000 Drachenbootfahrern und Zuschauern war auch so ein neuer Rekord bei der gröĂten wassersportlichen Veranstaltung Sachsen-Anhalts.
„Im Zelt sind wir
viel besser aufgehoben.“
Matthias Neubert
Drachenboot-Trainer
Die Hauptrolle gehörte zunĂ€chst den Kanu-Tigers vom gastgebenden HKC 54. Bei den Deutschen Meisterschaften im Vorjahr hatten sie sich schon fĂŒr die Weltmeisterschaft vom 19. bis 22. Juli in Schwerin qualifiziert und meisterten vor heimischem Publikum auch die Generalprobe. Vor den SĂ€chsi Dragons wurden beide LĂ€ufe ĂŒber 250 und 100 Meter gewonnen.
„Ich sitze erst seit zwei Jahren im Boot und kann schon an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Unglaublich“, freut sich die angehende Physiotherapeutin Stefanie Henneberger mit den 19 weiteren Tigern auf das bevorstehende Fest. Der Aufwand dafĂŒr war bis jetzt schon enorm, unter anderem mit einem Wintertrainingslager im tschechischen Nove Mesto, zum Kraftakt wird noch die Finanzierung der WM-Teilnahme. „Eine kostspielige Ăbernachtung brauchen wir nicht, im Zelt sind wir viel besser aufgehoben. Trotzdem mĂŒssen vier Tage lang fast 30 Leute versorgt werden“, rechnet Trainer Matthias Neubert. Deshalb hat der HKC extra zum Drachenbootfest jede Menge Kuchen gebacken, um mit dem Erlös die Reisekasse aufzubessern.
Genauso ernsthaft ging es bei den anschlieĂenden Rennen der Hobbymannschaften zu. „Wir haben noch eine zusĂ€tzliche Trainingseinheit eingelegt und sogar einen eigenen Trommler angelernt“, berichtete Heike Spranger, die mit dem „Gummientchen-Fanclub“ angetreten war, den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Drei Generationen zwischen 17 und 69 Jahren saĂen im Boot mit Startern aus Bad DĂŒrrenberg, Leipzig und GroĂkorbetha. Ăberlegen wurden vom ersten Vorlauf an alle Rennen gewonnen, das Finale vor den Burgdrachen und den RĂŒckwĂ€rtsfahrern. Danach wurde ausgelassen bis weit nach Mitternacht gefeiert.