Die Flotte der deutschen Para Kanuten erfolgreich in die Weltmeisterschaften gestartet
In den nicht-paralympischen Startklassen standen heute bereits die Finals an. Peter Happ wurde in der Vl 1 starker Zweiter hinter dem Starter aus der Ukraine. Im ersten Renndrittel sah es nach einem schnellen Start des Paddlers vom VfK Wuppertal gar nach einem Sieg aus. Der Bundestrainer Andre Brendel sagte nach dem Rennen: „Eine sensationelle Leistung von Peter!“ Die Hamburgerin Esther Bode wurde in ihrem Rennen der Startklasse Vl 1 ebenfalls Zweite. Die leichte Athletin hatte am Start sehr mit dem starken Rückenwind zu kämpfen, und musste ihr Boot zweimal neu ausrichten. Das kostete beim ersten Start der 28-Jährigen bei einer Weltmeisterschaft viel Kraft und viele Nerven. In der Vl 1 können die Paddler ausschließlich ihre Arme und Schultern zum Paddeln einsetzen. Der Va´a ist der „Canadier der Para Kanuten“, und wird mit einem Stechpaddel vorwärts bewegt.
Anja Adler, Hallescher KC 54, erreichte einen ausgezeichneten vierten Platz. Die 30-jährige Rollstuhlfahrerin kam hinter den Sportlerinnen aus Großbritannien, Russland und der Ukraine, die alle orthopädische Einschränkungen haben, ins Ziel.
Edina Müller, Hamburger KC, erreichte sowohl im Kajak, Startklasse Kl 1, als auch im Va´a in der Startklasse Vl 2 das Finale. In der Vl 2 schaffte dies auch Katharina Bauernschmidt vom WSV Niederrhein. Das Finale der Vl 2 findet am morgigen Donnerstag um 16:35 Uhr statt. Bei den Damen ist die Startklasse Vl 2 die einzige paralympische Va´a Startklasse.
Tom Kierey, KC Borussia Berlin, konnte auf Anhieb an seine Leistungen von vor zwei Jahren anknüpfen und erreichte das A-Finale. In der Kl 3 sind die schnellsten Para Kanuten im Kajak unterwegs. Ins A-Finale schaffte es auch Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 in der Kl 2. Diese Finalrennen finden ebenso wie das von Edina Müller im Kajak am Samstag ab 10:15 Uhr statt.
Felicia Laberer, Aktiv e.V. Potsdam, und Anja Adler, Hallescher KC 54 erreichten im Kajak jeweils das Halbfinale. Dort haben beide am Donnerstag noch gute Chancen, ebenfalls das Finale zu erreichen.
Um einen der begehrten Quotenplätze für Deutschland für die Paralympics in Tokio zu erreichen, ist die Teilnahme am A-Finale fast zwingend die Voraussetzung. André Brendel, Bundestrainer, sagte nach diesem erfolgreichen Renntag: „ Wir können mit den Erfolgen heute sehr zufrieden sein. Die Silbermedaillen, und dann die Finalteilnahmen von Edina Müller und Katharina Bauernschmidt sind einfach herausragend. Dass beide, Tom Kierey und Ivo Kilian, das A-Finale souverän erreicht haben, war so nicht zu erwarten in diesem starken Starterfeld, und freut daher umso mehr.“
Bericht: Christel Schlisio DKV
📷 Martina Tirolf