22.11.2000 |
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Ressort: SP |
Übungsleiter
Bärbel Meng vom Kanuzentrum erwirbt Lizenz
Büffeln für ein Ehrenamt
Halle/MZ/zag. „Schaut her, Kinder, so wird´s gemacht!“ – Wer Bärbel Meng beim Training mit dem Kanu-Nachwuchs auf dem Osendorfer See beobachtet, wäre nie auf die Idee gekommen, dass sie sich selbst gerade erst „freigeschwommen“ hat. Vor ein paar Wochen war sie zum ersten Mal in ihrem Leben in ein Kanu geklettert. Nun hat sie schon den Übungsleiterschein in der Tasche und gibt ihr Wissen an Steppkes weiter, darunter auch ihren Sohn Stephan.
Die 37-jährige gelernte Agraringenieurpädagogin hat schon immer gern mit Jugendlichen gearbeitet, u.a. als Lehrausbilderin oder Betreuerin in einem Jugendklub. Ihr wassersportbegeisterter Filius hatte sie schließlich ins Kanuzentrum gelotst. „Was der Junge kann, das kann ich auch“, dachte sich die einstige Döllnitzer Fußballerin und sagte dann auch nicht nein, als sie die Vereinsverantwortlichen als Übungsleiterin gewinnen wollten. 120 Stunden drückte Bärbel Meng mit Vertretern anderer Sportarten wie Skispringern aus Rothenburg, Tänzern, Radballern und Kung-Fu-Kämpfern bei einem Lehrgang des Stadtsportbundes die Schulbank, jeweils an zwei Wochentagen abends bzw. an fünf Sonnabenden. „Das war stellenweise ganz schön hart, hat aber auch Spaß gemacht“, sagt Bärbel Meng, die grundlegende Kenntnisse über Sportmethodik und -pädagogik vermittelt bekam sowie viel Neues über richtige Ernährung, Versicherungsrecht oder erste Hilfe erfuhr. Auch praktisch wurde sie gefordert, versuchte sich beispielsweise unter Anleitung erfahrener Trainer in Trendsportarten wie Inlineskaten oder Aerobic. Zum Abschluss wurden alle auf Herz und Nieren geprüft. Bärbel Meng absolvierte ihre Lehrprobe ebenso erfolgreich wie die anderen Kursteilnehmer. „Sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt und mit guten Leistungen abgeschlossen. Und das alles für ein Ehrenamt. Hut ab!“, zollte Lehrgangschef Hartmut Knorr vom Stadtsportbund Bärbel und den anderen neuen Übungsleitern seinen Respekt.