Conny Waßmuth hat in Potsdam ihre Heimat gefunden

10. November 2013
Schöner Bericht über Conny von Henrica auf www.kanu.de, da schreibt doch die Dieskauerin über die Döllnitzerin für den Deutschen Kanu-Verband tolle Berichte. Gut gemacht Henni
7. November 2013 | Kanu-Rennsport

Conny Waßmuth hat in Potsdam ihre Heimat gefunden

Mehr als 11 Jahre wohnt und trainiert sie bereits in der Landeshauptstadt von Brandenburg und startete bisher für den SC Magdeburg. Seit Januar trägt die diesjährige Vizeweltmeisterin das schwarz-rote Trikot der Potsdamer Flotte.

Das Paddel-ABC erlernte sie mit acht Jahren im Halleschen Kanu Club 54 e.V. Nur wenige Jahre später wechselte sie an das Sportgymnasium in Magdeburg und kletterte dort die Karriereleiter empor. Insgesamt erpaddelte sie für den SC Magdeburg 23 Medaillen bei Junioren-WM und -EM, U23-EM, EM und Weltmeisterschaften. Ihren größten Erfolg erkämpfte sie 2008 in Peking bei den Olympischen Spielen mit der Goldmedaille im K4 mit Katrin Wagner-Augustin, Fanny Fischer (beide KCP) und Nicole Reinhardt (Lampertheim).

Nach dem Abitur hat sich die damalige Junioren- Vizeweltmeisterin für ein Studium entschieden mit dem Studiengang Diplom Sportwissenschaft. Heute, nach 10 Jahren, hat sie ihre Diplomarbeit abgegeben, verteidigt und darf sich Diplom-Sportökonomin nennen. 10 Jahre liegen deutlich über der Regelstudienzeit, doch für Leistungssportler ist dies nicht unüblich. Bedingt durch den Sport legte sie immer wieder Pausen und Urlaubssemester ein. Parallel zu Sport und Studium wurde Waßmuth in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen und unterstützt. Da die Bundeswehr vorschreibt, an einem Olympiastützpunkt zu trainieren, zog die damals 21-jährige Paddlerin nach Potsdam, um hier unter Anleitung des Bundestrainers zu trainieren.

Ihre wenige Freizeit widmet die erfolgreiche Kajakfahrerin ihrer Familie. Zusammen mit Freund Mario wohnt sie in Potsdam-West in naher Nachbarschaft zu Freunden und Patenkind Benedikt. Zusammen nutzen die beiden Familien gerne die seltenen freien Wochenenden, um an die Ostsee zu fahren und dort Connys zweites Patenkind Bengt und den Rest der Clique zu besuchen. Doch auch ihren Eltern stattet die gebürtige Hallenserin gerne einen Besuch ab. „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn“ – Wie Goethe damals, packt auch Conny Waßmuth immer wieder das „Italienweh“, denn dort lebt seit einigen Jahren ihre Mutter, die die italienische Luft der deutschen vorzieht. Einmal im Jahr versucht die Olympiasiegerin, einen Flug in die Toskana zu buchen. Um in ihrer eigenen Wahlheimat Potsdam der Bella Toscana doch nahe zu sein, belegte Conny einen Sprachkurs und lernt nun fleißig Vokabeln von anniversario bis zabaione. Ihr Vater und ihr Bruder Ronny leben dagegen nur eine gute Autostunde entfernt in Halle an der Saale und man sieht sich daher öfter.


Im Vierer zu Olympia-Gold: Conny Wassmuth (r.) 2008

Wenn die Zeit nicht für Ausflüge genügt, überrascht Conny Waßmuth gerne ihre Freunde mit einem selbstgebackenen Kuchen. Beim Backen oder Lesen kann sie sich nach dem Training wohltuend entspannen. Nach neuer Lektüre oder Zutaten sucht sie bevorzugt auf der Brandenburger Straße. Doch nicht nur der Angebote wegen fährt sie gerne in die Innenstadt, sondern auch wegen des einzigartigen Ambientes der Residenzstadt.

Da sie sich in Potsdam zu Hause fühlt und sich auf lange Zeit hier niederlassen möchte, hat sie sich Anfang des Jahres dazu entschieden, den Verein zu wechseln und dem KC Potsdam beizutreten. Nach erfolgreicher Qualifikation im April, startete sie zusammen mit Carolin Leonhardt (Mannheim) im 2er-Kajak über die 1000m- Strecke bei der EM in Portugal sowie bei der Heim-WM in Duisburg. Zusammen erkämpften sie sich beide Male die Silbermedaille. Bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften mit der Potsdamer Flotte erpaddelte die ehrgeizige Sportlerin vier Meistertitel. In der kommenden Saison möchte sich die Vizeweltmeisterin wieder für die Nationalmannschaft empfehlen und den Medaillen hinterherjagen. Beruflich möchte die Diplom- Sportökonomin sich nun praktisch orientieren und sucht nach einem Praktikumsplatz. In welche Richtung sie sich spezialisieren möchte, hat sie noch nicht entschieden, aber in einer sportlichen Stadt wie Potsdam, wird sie sicher schnell ihren Weg finden.

Von: Henrica von Rauchhaupt

 

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