Imponierender Auftritt der Elbestädter bei der Sprintmeisterschaft des Landes

9. Juli 1999
09.07.1999

86  Zeilen

Ressort: ROS

 

Kanu-Rennsport

Imponierender Auftritt der Elbestädter bei der Sprintmeisterschaft des Landes

Roßlauer Drachenboot holt Medaille in Halle Halle/MZ/khi. Etwa 250 Aktive aus acht Vereinen des Landes gingen Ende Juni in Halle bei den dritten Sprintmeisterschaften im Kanu-Rennsport an den Start. Mit von der Partie war der Roßlauer Kevin Saack, der seit diesem Jahr für den Sportclub Halle startet.

Schützenhilfe erhielt Kevin von seinem „alten“ Roßlauer Paddlerverein, der zu zwölft mit in die Saalestadt reiste. Der „Kevin-Fanblock“ bekam auf der Regattastrecke Halle/Osendorf spannende und schöne Wettkämpfe zu sehen und feuerte den Roßlauer an zu einem wahren Medaillenrausch. Kevin Saack holte dreimal Gold und viermal Silber sowie zweimal Bronze und verteidigte damit seinen fünften Ranglistenplatz in Sachsen-Anhalt.

Als weiterer Höhepunkt wurde ein Drachenbootrennen ausgetragen. Das Drachenboot ist ein aus Asien stammender Bootstyp. Das rund 20 Meter lange und von 24 Sportlern bewegte, bunt verzierte Ungetüm trägt an der Spitze einen Drachenkopf.

Ein Sportler fungiert als Steuermann und eine anderer gibt mit einer großen Trommel den Schlag an. Zwei dieser exotischen Boote stellte der Landeskanuverband zur Verfügung. Der Paddlerverein Roßlau, im Mannschaftscanadier („Der Roßlauer“) erfahren, wollte diesen Wettkampf schon lange mal mitfahren. Und so meldete Rennwart Diana Saack das Team beim Sportfreund Kunitsch in Halle an. Gleich nach der Ankunft am Osendorfer See begrüßte der Sprecher „die lieben Freunde aus Roßlau“ herzlich. Daran merke man eben, daß Kevin schon eine Menge Pokale für Halle erkämpft hat, schmunzelte Vereinsvorsitzender Kersten Hirschmann.

Für das Drachenbootrennen hatten sich sage und schreibe 22 Mannschaften eingetragen, so daß sich die Roßlauer eigentlich nur eine geringe Chance errechneten. „Wir hatten zwar am Freitag noch einmal mit dem Canadier trainiert, aber noch nie in einem Drachenboot“, berichtet Hirschmann.

Bei diesem Rennen starteten immer zwei „Drachen“ gleichzeitig und fuhren um die beste Zeit. „So fieberten wir unserem Start entgegen“, hielten die Roßlauer an der Startlinie die Spannung kaum noch aus. Vereinsvorsitzender und Schlagmann Hirschmann erzählt von dem, was dann passierte:

„Nach erfolgtem Startschuß machten wir gleich unheimlich Tempo, um wegzukommen, und hielten diese hohe Schlagfrequenz bis zum Ziel durch. So sicherten wir uns in diesem Lauf den Sieg, worüber wir natürlich sehr glücklich waren. Doch die Überraschung war noch größer, als wir erfuhren, daß in der Gesamtwertung wir an dritter Stelle liegen. Es lagen aber noch einige Rennen vor uns. Jeder wird verstehen, daß wir nun nicht nur durch die Sonne ins Schwitzen geraten sind. Nach der Bekanntgabe der letzten Ergebnisse schrieen wir uns unsere Freude von der Seele. Es ist dabei geblieben, der Roßlauer Paddlerverein v. 1922 holte den dritten Platz im Drachenbootrennen von Halle. Der schöne Pokal bekommt natürlich einen Ehrenplatz im Bootshaus.“

Voller Stolz und mit Medaillen geschmückter Brust ging es am Abend wieder nach Hause. Dieses Rennen lief optimal für die Roßlauer Sportler und war auch von der Atmosphäre so gelungen, daß man wohl am Bootshaus und -steg in der Sachsenbergstraße noch lange davon erzählen, in Erinnerung schwelgen und auch zehren wird. „Spätestens bis zum Heimatfest, wo wir ja noch eine Revanche offen haben.“

Für den RPV gingen an den Start: Kersten Hirschmann, Michael Saack, Diana Saack, Bernd Fräßdorf, Axel Richter, Heiko Guba, Andr Udich, Tom Guba, Tino Guba, Kevin Saack, Tobias Hirschmann, Jörg Happrich.