von Lydia Ciesluk, 19.07.06, 22:25h, aktualisiert 19.07.06, 22:37h
Halle/MZ. Die Osendorfer „Drachen“ schnaufen kurz vor dem
ersten Auftritt bei den kontinentalen Titelkämpfen der besten Klubs
noch einmal kräftig durch. Die Anspannung ist in den letzten Tagen
spürbar gestiegen. Dabei konnten die Sportler vom HKC 54
durchaus selbstbewusst ins Nachbarland reisen, denn immerhin
sind sie amtierender Klub-Weltmeister. Und bereits im Mai wurden
beim Qualifikationsrennen in Brandenburg die Startplätze in den
Rennklassen „Junioren Mixed“ und „Junioren Men“ gesichert.
Im Vorjahr war den Tigers gleich in zwei Disziplinen – beim Sprint
und auf der Langstrecke, der Titelgewinn gelungen. Außerdem
hatte es über die 500 Meter Silber gegeben. „Es dürfte schwer
werden, unsere Titel zu verteidigen. Schließlich müssen wir uns
diesmal gegen sehr starke ukrainische und polnische Teams
durchsetzen“, sagt Trainer Mathias Neubert und hält damit den Ball
flach. Auch die Konkurrenz aus Frankreich und Finnland dürfe nicht
unterschätzt werden. „Momentan erlebt das Drachenbootfahren
international einen großen Aufschwung. Das Leistungsniveau vieler
Teams ist in den letzten Monaten enorm gestiegen“, erklärt Neubert
seinen gedämpften Optimismus.
Glücklicherweise haben die Kanu-Tigers aus Osendorf in diesem
Jahr jede Menge Unterstützung. Im halleschen Boot sitzen auch
einige nicht dem HKC 54 angehörende Sportler aus Sachsen-
Anhalt, Sachsen und Berlin. Deren Heimatvereine können den
Aufwand für die Teilnahme an solch großen internationalen
Wettkämpfen nicht stemmen. Durch die Erfolge des Vorjahres
waren sie auf das HKC-Team aufmerksam geworden.
Die neue Zusammenstellung der Besatzung bringt allerdings auch
Probleme mit sich. „Ein gemeinsames Training ist aufgrund der
Entfernungen kaum möglich. Daher haben wir in den letzten Tagen vor der EM versucht, Harmonie in unsere
bunt zusammengewürfelte Truppe zu bekommen“, so der Trainer. Mathias Neubert hat aber trotzdem noch
Gründe für Zuversicht. Immerhin gehören mit Henrieca von Rauchhaupt, Juliane Ganz, Paul Beßler und Robin
Preußler gleich mehrere Kanurennsport-Landesmeister vom HKC zur Crew. Zudem ist der härteste Konkurrent
aus dem eigenen Land, die Wiesbadener Flodders, aufgrund der hohen Startgebühren nicht mit in Polen dabei.
„Auch wir hatten einige Probleme, Sponsoren für die Titelkämpfe zu finden. Immerhin müssen für jeden
Teilnehmer 112 Euro Startgebühren entrichtet werden“, sagt Neubert, der auch über künftige Unterstützung der
Kanu-Tigers glücklich wäre.
Weitere Informationen zu den Kanu-Tigers sowie
Drachenbootrennen unter
www.kanu-tigers-halle.de.vu/