Beinahe genau vor zwölf Jahren wurde die Regattastrecke Osendorfer See durch das verheerende Juni-Hochwassser 2013 zerstört- nun steht die Regattastrecke vor der vollständigen Wiederherstellung.
Am 3. Juni 2013 brach nach wochenlangen Dauerregen der Damm, der den unter dem Grundwasserspiegel liegenden Osendorfer See vor den Wassermassen aus der Reide schützen sollte. Ohne den Damm floss das Wasser ungehindert in den See, wodurch der Wasserspiegel bis auf 5 Meter über normal stieg und die Regattastrecke, sowie Vereinsgebäude zerstörte. Es folgten Jahre voller Entbehrungen, die den HKC auf eine harte Probe stellten. Ohne ein nutzbares Vereinsgelände fanden die Sportlerinnen und Sportler auf der Suche nach einem Trainingsgelände Unterschlupf beim Wassersportclub und beim Wasserskiclub am nahegelegenen Hufeisensee. Das Training und Vereinsleben fand dort notgedrungen in vier umgebauten Seecontainern statt, in denen die vor der Flut geretteten Boote lagerten. An eine zügige Rückkehr an die angestammte Heimat war damals nicht zu denken.
Erst 2016 konnte zumindest der Trainingsbetrieb am Osendorfer See teilweise wiederaufgenommen werden. Die Bootshalle und weitere Vereinsanlagen waren zu diesem Zeitpunkt noch vollständig zerstört, wurden ab 2018 abgerissen und bis 2020 wiederaufgebaut und zur Herbstregatta 2020- der ersten Regatta nach 7 Jahren- feierlich eröffnet. Nur die Regattastrecke als solche blieb weiterhin unbenutzbar, da die Flut nicht nur die Gebäude am Wasser, sondern auch Bojenketten und Verankerungen irreparabel zerstörte, sowie die Hänge des Osendorfer Sees in Folge der Wassermassen in den See rutschten. Es konnten damit seit 2020 nur Langstreckenregatten mit provisorisch eigenständig gesetzten Bojen gefahren werden. Nun ist auch diese Einschränkung bald Geschichte: seit 2022 wurden Baumaßnahmen zur Wiederherstellung der Regattastrecke durchgeführt, sodass sie internationalen Wettkampfbestimmungen entspricht. Dazu gehören das Ausbaggern der Strecke auf eine Mindesttiefe von 2,50 Meter, das Installieren von 9 Bahnen auf 1000 Meter Länge, sowie einer Startanlage. Zudem wurden im hinteren Bereich der Strecke Spundwände gesetzt.
Damit bricht an der Regattastrecke Osendorfer See eine neue Zeit an.
„Wir haben mittlerweile viele Sportler, die erst nach dem Hochwasser geboren sind.“ berichtet Robin Preußler, 2. Vorsitzender des Vereins und ergänzt: „Dass wir ihnen nach so langer und schwieriger Zeit ein modernes Trainings- und Wettkampfgelände in dieser Form bieten können, ist ein unfassbares Gefühl!“
Die Regattastrecke Osendorfer See sucht in Mitteldeutschland ihresgleichen und bietet somit nicht nur den Mitgliedern des Halleschen Kanu-Clubs 54 und des 1. Halleschen Drachenbootvereins hervorragende Möglichkeiten, sondern wird auch zu einem Anziehungspunkt für Wassersportler aus nah und fern.
Der Hallesche Kanu-Club 54 freut sich schon auf die erste eigene Veranstaltung an der neuen Strecke, dem 24. Sparkassencup der Schulen im Drachenboot am 24. und 25.06.2025 mit über 2000 TeilnehmerInnen.