MZ: FlutschÀden Osendorfer See Ersatz nach sechs Jahren

19. Januar 2017

 

  • Von
  • Robert Briest
  • 18.01.17, 17:23 Uhr

Unbenannt

Robin Preußler vom Halleschen Kanu-Club 54 (l.) und Steffen Lang, vom Halleschen Drachenbootverein

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TV Halle

Halle (Saale) –

Die Folgen der Flut vom Juni 2013 sind fĂŒr die Wassersportler des Halleschen Kanuclubs 54 und des 1. Halleschen Drachenbootclubs bis heute spĂŒrbar. Damals brach in der NĂ€he ihres eigentlichen HeimatgewĂ€ssers, dem Osendorfer See, ein kleiner Deich. Der Wasserspiegel in dem Tagebaurestloch stieg um fĂŒnf Meter und setzte BootshĂ€user und Vereinsheime unter Wasser. Kanuten und Drachenbootfahrer mussten ins Exil.

Doch nun, dreieinhalb Jahre nach der Flut, zeichnet sich fĂŒr die Wassersportler eine Lösung ab. Sportdezernentin Judith Marquardt will im Februar die BauplĂ€ne fĂŒr ein neues Wassersportzentrum an dem See im SĂŒdosten Halles in den Stadtrat einbringen. Sollte dieser zustimmen, könnte der Bau 2018 beginnen. Kanuten und Drachbootfahrer dĂŒrften dann nach aktuellen PlĂ€nen im Mai 2018 ihre neuen Vereins- und BootshĂ€user beziehen. Eine gute Nachricht fĂŒr Steffen Lang, Vereinschef der Drachenbootfahrer. Er und seine Sportler sind derzeit beim HRV Böllberg-Nelson und damit auf der Saale untergekommen.

Vereinschef der Drachenbootfahrer: „Das wird nicht grĂ¶ĂŸer, aber moderner“

Dort wollen sie auch bleiben, bis das neue Domizil in der alten Heimat steht. „Das wird nicht grĂ¶ĂŸer, aber moderner“, berichtet Lang. Er lobte, dass sie wie auch die Kanuten in die Planungen fĂŒr die Ersatzneubauten einbezogen worden seien. „Es ist schön, dass wir unsere Vorstellungen einbringen konnten.“

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Die zu ersetzenden GebĂ€ude gehören der Stadt Halle. Die will die Baumaßnahme jedoch aus Fördermitteln fĂŒr die Beseitigung von FlutschĂ€den zahlen. Insgesamt 6,57 Millionen Euro sind veranschlagt. 2,86 Millionen soll das Landesverwaltungsamt fĂŒr die Beseitigung der SchĂ€den an Böschungen und Straßen beisteuern. Die 3,25 Millionen Euro erhofft sich die Stadt von der Investitionsbank des Landes. Die Bewilligung steht derzeit noch aus. Lang erwartet eine Antwort jedoch noch in diesem Monat.

Kanuten befahren den Osendorfer See seit vergangenem FrĂŒhjahr bereits wieder

Robin Preußlers Kanuten befahren den Osendorfer See seit vergangenem FrĂŒhjahr bereits wieder. Die Wartezeit davor war lang. Das Hochwasser hatte nicht nur die VereinshĂ€user zerstört, sondern auch die Pumpanlage, die den Wasserstand normalerweise acht Meter unter dem eigentlichen Wasserspiegel der Umgebung hĂ€lt. Erst nach einem Jahr stand ein Provisorium, dass wiederum ein Jahr brauchte, um das ĂŒberschĂŒssige Wasser in die Reide abzupumpen. Erst danach konnte ein Gutachten erstellt und zumindest ein kleiner Teilbereich der Böschung zur Nutzung freigeben werden. Diese hĂ€tten die Sportler mit viel Arbeit wieder hergerichtet, berichtet Preußler, der den Kutterruderern und dem Wasserskiclub vom Hufeneisensee dankte, die die Kanuten zwischenzeitlich aufnahmen.

Die lange Exilzeit hat den Kanuverein jedoch Mitglieder gekostet. 160 waren es vor der Flut, aktuell zĂ€hlt Preußler noch 128. Zwischendurch habe es sogar Überlegungen gegeben, den Verein aufzulösen. Mittlerweile sieht der Vorsitzende jedoch wieder einen AufwĂ€rtstrend – und dafĂŒr sind nicht allein die nun vorgestellten NeubauplĂ€ne verantwortlich: „Wir hatten zuletzt 25 Neuanmeldungen im Jugendbereich.“ Auch der Nachwuchs kann dann ab 2019 vom modernen Wassersportzentrum aus in See stechen. (mz)

– Quelle: http://www.mz-web.de/25572910 ©2017

 

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