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Die ersten StartplĂ€tze fĂŒr die Parakanu-Rennen bei den Paralympics in Rio 2016 werden vergeben. Diesen quasi historischen Moment möchten in Mailand neun deutsche Parakanuten erleben. Denn bei den Weltmeisterschaften vom 19.-22. August qualifizieren sich die ersten 6 Nationen in den Kajak-EndlĂ€ufen bereits fĂŒr Rio. Dort ist Parakanu erstmals als paralympische Disziplin dabei, mit den Kajakrennen ĂŒber 200m.
Das Thema âQuotenplatz fĂŒr Rioâ ist bei allen nominierten Kajakfahrern das beherrschende Thema, so auch fĂŒr Tom Kierey. Dieser sagt zu seinen Erwartungen an die Weltmeisterschaft: â Ich will wieder Bestleistung zeigen und hoffentlich auf dem Podium stehen, und natĂŒrlich ohne Probleme die Qualifikation fĂŒr Rio fix machen.â
Der Deutsche Kanuverband schickt neben bereits erfahrenen und erfolgreichen Paddlern, wie den Weltmeister von 2013 und Zweiten der Europameisterschaften von Racice, Tom Kierey(KCB Berlin), oder Edina MĂŒller(KC Hamburg), die ebenfalls Silber in Racice gewann, noch Stefan Volkmann (Aktiv e.V. Stahnsdorf) und die beiden Hallenser Patrik Fogarasi und Ivo Kilian (Hallescher KC 54) mit guten Aussichten auf einen der ersten 6 PlĂ€tze in ihren Finalrennen nach Mailand. Stefan Volkmann dazu: â Damit wĂŒrde ich meinem Traum ins Station von Rio einzurollern nĂ€her kommen.â Edina MĂŒller und Stefan Volkmann starten in der Kl 1, wĂ€hrend sich Fogarasi und Kilian in der Kl 2 qualifizieren konnten.
Dazu kommen noch Daniela Sjöberg-Holtkamp und Anke Molkenthin im Kajak- Einer der Kl 3. Beiden rĂ€umt Ronny WaĂmuth, Ressortleiter Parakanu im DKV, eher AuĂenseiterchancen ein.
Neben Edina MĂŒller, die in London noch Gold mit der Basketballmannschaft feierte, sind auch Daniela Sjöberg-Holtkamp und Anke Molkenthin bereits erfolgreiche Teilnehmer an paralympischen Spielen gewesen, bevor sie zum Kajakfahren kamen. Daniela Sjöberg-Holtkamp im Schwimmen und Anke Molkenthin im Rudern.
Ivo Kilian startete bisher erfolgreich im V1, hat sich aber nach den Europameisterschaften, wo er noch Silber gewann, ganz auf den Kajak konzentriert. Er wird in Mailand in beiden Bootsklassen starten und schĂ€tzt seine Aussichten so ein: â Im V1 wĂŒrde ich mir einen Medaillenplatz erhoffen, und im Kajak möchte ich natĂŒrlich einen Quotenplatz fĂŒr Deutschland holen, also das Ticket nach Rio.â
In den Kajakdisziplinen werden in den sechs Kategorien, Kl 1, Kl 2 und Kl 3 â jeweils fĂŒr MĂ€nner und Frauen, die Medaillen und die StartplĂ€tze fĂŒr Rio vergeben.
Mathias Neubert, Cheftrainer des deutschen Parakanu-Teams fasst es so zusammen: â Eine lange Vorbereitung mit zwei weit auseinander liegenden Jahreshöhepunkten liegt hinter uns allen. Jetzt geht es im wahrsten Sinne des Wortes an das Eingemachte. Die jetzige Sicherung eines Platzes bringt dann auch Planungssicherheit fĂŒr 2016.â
Im V1, dem Canadier der Parakanuten, mit dem Ausleger zur besseren Balance, werden zwei Neulinge erstmals internationale Wettkampfluft schnuppern. Maik Polte vom Halleschen KC 54 wird in der Vl 3, und Heiko Rösler (ESV Lok RAW Cottbus) in der Vl 1 an den Start gehen. Mit den V1 Paddlern werden in Mailand auch erneut Untersuchungen fĂŒr die wissenschaftliche Studie der ICF durchgefĂŒhrt. Damit wird die Grundlage dafĂŒr geschaffen, dass die V1 Rennen 2020 in Tokio ebenfalls paralympisch werden.
Insgesamt werden in Mailand Parakanuten aus allen fĂŒnf Kontinenten am Start sein. Neue Nationen wie Griechenland oder China kommen dazu. Im Vorfeld der Rennen mĂŒssen allein 130 Paddler von diesem Freitag an klassifiziert werden, um sie in die passende Startklasse einzuteilen.
Die VorlÀufe beginnen am Mittwoch, 19.August, und am Donnerstag und Freitag folgen dann die FinallÀufe.
Christel Schlisio