7. Drachenbootrennen, «Kanu-Tigers» wollen die Zähne zeigen, Jugendteam des HKC 54 probt am Sonnabend für die WM

26. Mai 2005
7. Drachenbootrennen
«Kanu-Tigers» wollen die Zähne zeigen
Jugendteam des HKC 54 probt am Sonnabend für die WM
VON Lydia Ciesluk, 26.05.05, 22:28h

19 «Kanu-Tigers» des HKC 54 am Ufer des Osendorfer Sees präsentieren sich tatendurstig. Beim Halleschen Drachenbootrennen wollen sie zeigen, wie gut sie schon für die WM vorbereitet sind. (MZ-Foto: andreas Löffler)
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Hallescher Kanu-Club 54

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Halle/MZ.  Rhythmisches Trommeln, Anfeuerungsrufe und aufgewühltes Wasser – wenn am Sonnabend (ab 10 Uhr) auf dem Osendorfer See das Hallesche Drachenbootrennen seine siebte Auflage erlebt, wird es angesichts der 1 500 teilnehmenden „Seemänner und -Frauen“ hoch hergehen. Dabei kämpfen nicht nur Boote von Sportvereinen um den Sieg im Rahmen des Trophy-Cups von Sachsen-Anhalt, sondern auch eine Menge Hobby-Teams um den Erfolg bei den Fun-Rennen – wie etwa „Die Wilden Würstchen“ oder die „Hobbits“.

Besonderer Höhepunkt: Bei den Wettfahrten wollen die „Kanu-Tigers“ als WM-Teilnehmer die Zähne zeigen. Die Jugendlichen vom HKC 54 hatten sich im Herbst bei der Deutschen Meisterschaft für die im Juli in Schwerin stattfindenden Welttitelkämpfe qualifiziert – obwohl sie zuvor erst drei Wochen zusammen trainiert hatten. Coach Mathias Neubert zum Erfolgsgeheimnis: „Wir sind eine dufte Truppe. Und manche Tricks haben wir uns beim Männer-Boot des HKC, den Ghostdragons, abgeguckt.“

In erster Linie diene das Drachenbootfahren den Sportlern als Gegengewicht zum leistungsorientierten Kanurennsport. „Hier stehen Spaß und Teamgeist im Vordergrund“, sagt „Tigers“-Kapitän Stephan Menzel. Wobei sich Letzteres wiederum auf die Kanu-Disziplin positiv auswirke, ergänzt HKC-Starter Neubert. „Im Drachen ist vor allem die Harmonie zwischen Steuermann und Trommler wichtig.“ Da das vollbesetzte Boot anderthalb Tonnen wiegt, fordert der Start die Sportler besonders. Und einen besonderen Anreiz hat Jessica Lochmann ausgemacht, die seit zwei Jahren mit im Boot sitzt: „Beim Drachenbootrennen hat jeder eine Chance.“ Auch Jessica weiß um die lange Tradition des Drachenbootrennens. Der Legende nach soll der Freitod des chinesischen Staatsmannes Qu Yuan die Sportart begründet haben. Als er sich nach seiner Verbannung in den Fluss Mi Luo stürzte, versuchten Fischer, ihn mit ihren Booten zu retten. Aus dieser Begebenheit entwickelte sich ein jährlich ausgetragenes Rennen. Der Drachenkopf symbolisiert eine reiche Ernte, Gesundheit und Glück. Das werden auch die „Kanu-Tigers“ bei ihrer WM-Generalprobe brauchen.