Bericht: Deutsche Meisterschaften Kanu-Drachenboot 2006 in Brandenburg/Havel

21. September 2006
Bericht: Deutsche Meisterschaften Kanu-Drachenboot 2006 in Brandenburg/Havel

kanu.de

Geschrieben von Frank Nomrowski
Donnerstag, 21 September 2006
Deutsche Meisterschaften Kanu-Drachenboot 2006 in Brandenburg/Havel

Die 3. Deutschen Meisterschaften 2006 im Kanu-Drachenboot wurden am ersten September Wochenende auf der Regattastrecke in Brandenburg an der Havel ausgetragen.
Bereits zum zweiten Mal zeichnete sich das Regattateam Brandenburg Beetzsee e.V. fĂŒr die DurchfĂŒhrung der Deutschen Meisterschaften sowie die Bestenermittlung im Bereich Breitensport verantwortlich. Eine Aufgabe, die das Team um Michael Kenzler mit Bravour meisterten. GegenĂŒber dem Vorjahr war das Teilnehmerfeld stark gewachsen, so dass insgesamt 53 Teams ĂŒber die Distanzen 200, 500 und 2.000m an den Start gingen.
Erstmals wurden die Meisterschaften in eigenen Booten gefahren. Mit dieser Neuerung sollten die Teams mehr in die Pflicht genommen werden, allerdings auch eine finanzielle, sowie organisatorische Entlastung, des Ausrichters stattfinden.
Auch den Mannschaften sollte somit die Möglichkeit gegeben werden, die Meisterschaft mit vertrautem Material zu fahren. Um ehrlich zu sein, hatte das Ressort leichte Bedenken, ob dann auch wirklich alles so klappt, wie man es sich vorstellte. Aber die Akzeptanz der Mannschaften und auch deren Disziplin ĂŒberraschte uns sehr. Alle Starts konnten pĂŒnktlich durchgefĂŒhrt werden. Einzig und allein die Tatsache, dass zu einem Boot auch entsprechende Nummern gehören, war einigen Teams scheinbar nicht bewusst. Aber auch dieses kleine Problem lösten die Mannschaften sehr schnell. Ebenfalls etwas ungewohnt waren die stĂ€ndigen Bootskontrollen. Mit etwas Murren wurden allerdings auch diese Kontrollen als notwendiges Übel akzeptiert.
Um die Rennen auch fĂŒr die zahlreich erschienenen Zuschauer interessant zu gestalten, wurde die Langstrecke ĂŒber einen Rundkurs gefahren. Bei einem Startabstand von 10 Sekunden zwischen den einzelnen Booten kam es bei den insgesamt 3 Wenden auf das FingerspitzengefĂŒhl sowie den Mut der SteuermĂ€nner an, um die Markierungsbojen möglichst eng zu nehmen, ohne gegen die Vorfahrtsregeln zu verstoßen. Da alle Teams hart um jeden Zentimeter Vorsprung kĂ€mpften, gab es zwischen den Spitzenmannschaften einige spektakulĂ€re Szenen zu sehen, in deren Verlauf leider drei Teams disqualifiziert werden mussten.

Allerdings waren auch bei den Kurzstrecken sehr spannende Rennen zu sehen, die zum Teil erst auf den letzten Metern entschieden wurden.
Zeitgleich mit der Deutschen Meisterschaft wurde die Qualifikation fĂŒr die Club- Weltmeisterschaft 2007 in Gerardmer/Frankreich durchgefĂŒhrt.Das  Ressort konnte erfreut feststellen, dass der DKV von 45 möglichen StartplĂ€tzen in 9 Kategorien 32 Mannschaften fĂŒr diese Veranstaltung melden kann.
Damit wird Deutschland wohl zum wiederholten Mal die am stÀrksten vertretene Nation auf einer internationalen Meisterschaft sein.

 

 

 

 

 

 

FĂŒr etwas Unmut sorgte bei einigen Mannschaften die Tatsache, dass es keine DKV-Meisternadeln mehr gab. Das Ressort hatte sich mit Absprache des PrĂ€sidiums im FrĂŒhjahr dazu entschlossen, diese nicht mehr zu vergeben, da es bei der letzten  DM einige Sportler gab, die der Meinung waren, die Meisternadeln im GebĂŒsch abzuladen, als 26er Pack unter der TribĂŒne zu versenken oder aus den Nadeln ein Herz in einem Baum zu stecken. Tatsachen, die schon daran zweifeln lassen, ob entsprechende Sportler den Wert der Meisternadel tatsĂ€chlich zu schĂ€tzen wissen, und hiermit ist nicht nur der materielle Wert sondern auch der ideelle Wert gemeint. Das Ressort wird auf der Herbsttagung dieses Thema aufgreifen und darĂŒber entscheiden, ob es zur nĂ€chsten DM in MĂŒnchen wieder die Meisternadeln, oder zumindest Medaillen vergeben werden.

Letztendlich bleibt festzustellen, dass vor allen Dingen im Bereich der Jugend und im Breitensport hervorragende Arbeit geleistet wird.

Insgesamt gesehen war diese DM aus Sicht des Ressorts ein voller Erfolg. Das nicht jedem einzelnen Sportler mit seinen WĂŒnschen bis in das kleinste Detail Rechnung getragen werden kann, steht außer Frage. Es ist die Mitwirkung aller Mannschaften gewĂŒnscht, um den Drachenbootsport aktiv mitzugestalten, und ihm den gewĂŒnschten Stellenwert innerhalb Deutschlands Sportszene zu verleihen.

Ulrike Schreck/Frank Nomrowski

Die Ergebnislisten der Deutschen Meisterschaft sind HIER abrufbar.

Letztes Update ( Donnerstag, 21 September 2006 )