3 Hallenser qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft in Mailand

20. Juli 2015

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Am vergangenen Sonntag, den 19.07.2015,  traf sich die Parakanuelite in Kienbaum. 15 Athleten aus ganz Deutschland stellten sich der zweiten Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Mailand. Darunter auch 4 Sportler vom Halleschen Kanu-Club 54. Hierbei galt es nicht in erster Linie vor dem Konkurrenten zu sein, sondern die geforderte Normzeit zu unterbieten. Eindrucksvoll schafften dies Patrik Fogarasi und Ivo Kilian vom HKC 54 in der mittleren der 3 Kajakklassen (KL2). Beide fuhren persönliche Bestzeit und lieferten sich ein packendes Kopf an Kopf Rennen, wobei Patrik Fogarasi knapp die Nase vorn hatte. Ivo Kilian wechselte erst in diesem Frühjahr in den Kajak. Dem im letzten Jahr zum „Team Rio“ berufene Sportler wurde die Chance auf die Paralympischen Spiele in Rio 2016 mit der Streichung der Vaa-Klasse genommen. Es sind ausschließlich Kajaks für die paralympischen Spiele zugelassen. In der KL1 setzte sich Ramona Hoppe (HKC 54) gegen die Vorjahres WM-Teilnehmerin klar und deutlich durch. Leider reichte Ihre persönliche Bestzeit nicht aus um sich für die WM zu qualifizieren. Maik Polte (VL3) scheiterte mit 0,7 Sekunden nur knapp an der Normzeit. Da er erst seit Anfang dieses Jahres paddelt und noch viel Potential in sich birgt, wurde er trotzdem von Bundesstrainer Mathias Neubert zur Nominierung vorgeschlagen. Die 3 nominierten Sportler befinden sich derzeit im Vorbereitungstrainingslager in Kienbaum mit den weiteren 6 Athleten der Nationalmannschaft. Der Hallesche Kanu-Club 54 stellt mit 3 Sportlern die meisten Sportler aus einem Verein. Ramona Hoppe hingegen bereitet sich nun am Hufeisensee, dem Ausweichquartier des Halleschen Kanu-Club 54, auf die Deutsche Meisterschaft vor.

 

 

und hier der Bericht des Deutschen Kanu-Verbands http://www.kanu.de/_dbe,news,_auto_5591925.xhtml

Wer schafft es in die Nationalmannschaft – und kann mit zur Parakanu-Weltmeisterschaft nach Mailand fahren?

Das waren natürlich die entscheidenden Fragen der zweiten nationalen Qualifikationsrennen in Kienbaum am 19.Juli. Fünfzehn Parakanuten aus ganz Deutschland folgten der Einladung durch Cheftrainer Mathias Neubert. Eingeladen waren die Erst- und Zweitplazierten der Rangliste, und Paddler, die durch besondere Leistungssteigerungen in der Saison auf sich aufmerksam gemacht hatten. Nachdem die Vormittags-Rennen noch bei Regen und drohenden Gewitterwolken stattfanden, riss der Himmel über Mittag auf, und die zweiten Rennen am Nachmittag fanden bei „Laborbedingungen statt“, wie sich Disziplintrainer Jürgen Hausmann ausdrückte.

 

Das waren natürlich die besten Voraussetzungen, um die Normzeiten, die der Deutsche Behindertensport Bund (DBS) vorgegeben hatte, zu erreichen. Da der DBS den paralympischen Kanurennsport (Parakanu-Rennsport) finanziell trägt, ist er auch für die Zielzeiten und die Nominierung zuständig. Der Trainerrat gab nach den Rennen eine Empfehlung an den DBS.

 

Ganz klar unter den geforderten Normzeiten blieben Tom Kierey (KC Borussia Berlin), Daniela Sjöberg-Holtkamp ( Aktiv e.V. Stahnsdorf), beide in der Kl 3, sowie Patrik Fogarasi und Ivo Kilian in der Kl2 , beide vom Halleschen Kanuclub 54. Die beiden Paddler lieferten sich in beiden Läufen packende und knappe Rennen. Dies war um so erstaunlicher, als Ivo Kilian eigentlich national und international als V1 Paddler sehr erfolgreich ist. V1 ist jedoch nicht paralympisch in Rio, und so stieg er in den Kajak um. Mit Erfolg, wie man sieht.

 

Bei den Rollstuhlfahrern in der Kl 1 erreicht Edina Müller (Hamburger KC) ebenso die Normzeit, wie Stefan Volkmann vom Aktiv e.V. Stahnsdorf. Eine deutliche Leistungssteigerung brachte Heiko Rösler, ebenfalls Rollstuhl-Sportler, vom ESC Cottbus, die Nominierungsempfehlung in der Vl 1.

 

Auf Grund seines herausragenden Ergebnisses wurde auch Maik Polte (Hallescher KC 54) vorgeschlagen. Er hatte erst im März mit dem Parakanu-Rennsport begonnen, und beherrscht nun seinen V1 so gut, dass er mit nach Mailand fahren soll. Bei den Damen der Startklasse Kl 3, Brit Gottschalk (WV Schierstein) und Anke Molkenthin(Schleißheimer PC) ,

wird es am Ende des Trainingslagers hier in Kienbaum noch in einem Rennen um den letzten Startplatz bei den Weltmeisterschaften gehen. Im Anschluss an die Bekanntgabe der Nominierungsvorschläge bezogen die Sportler die Unterkünfte, um bis Freitag die hervorragenden Bedingungen in Kienbaum zu nutzen, und an ihrer Form für Mailand zu arbeiten.

 

Der Hallesche KC 54 stellt mit drei Parakanuten die gößte Gruppe. Dies spiegelt die hervorragende Arbeit des Vereins im Bereich Parakanu-Rennsport seit Jahren wieder.

Das deutsche Team wird wohl mit neun Athletinnen und Athleten nach Mailand reisen. Bei den Parakanuten dürfen je Startklasse zwei Sportler gemeldet werden.

Und in Mailand geht es vom 19. bis 22. August um nicht weniger als einen der begehrten Startplätze für die Paralympics in Rio im nächsten Jahr.

 

Und natürlich um die Weltmeistertitel!

 

Christel Schlisio