Deutscher Parakanute nachnominiert:
Gestern erreichte Ivo Kilian ein überraschender Anruf vom Bundestrainer André Brendel: „Willst und kannst du noch nach Tokio kommen?“ Die chinesische Mannschaft hatte ihren Startplatz in der Startklasse Kl2 Männer zurückgegeben, und das Internationale Paralympische Komitee(IPC) hat diesen Startplatz dann dem deutschen Team angeboten. Ivo Kilian hatte beim Weltcup in Szeged die Qualifikation um den Bruchteil von Sekunden verpasst, und war der erste auf einer Nachrücker-Liste. Niemand hat jedoch so kurz vor Beginn der Spiele damit gerechnet, dass sich da noch eine Chance eröffnen könnte. Jetzt stehen einige organisatorische Aufgaben vor dem 44-jährigen IT-Techniker aus Halle. Als Vollzeit-Berufstätiger benötigt er die Freistellung durch den Arbeitgeber, seine gesamte Ausrüstung wie Sitzschale mit Adaptionen und Paddel müssen nach Tokio, die Team-Einkleidung muss nach Halle, negative PCR-Tests müssen beschafft werden und natürlich muss auch die Familie umplanen. Denn die bisherige Saisonplanung sah als Höhepunkt die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im September in Kopenhagen vor. Ein Boot steht in Japan zur Verfügung, denn die deutsche Mannschaft hatte für Tom Kierey zwei Boote mit auf die lange Reise geschickt. „Ich bin froh, wenn ich am Samstag im Flieger sitze und alles dabei habe, was ich benötige.“ Sagt Ivo Kilian in einem ersten Statement zu seiner überraschenden Nominierung, und fügt am Ende hinzu: „Ich bin erstmal positiv gestimmt und tierisch happy, dass das alles so geklappt hat.“ Ziel in Tokio ist für den Sportler vom Halleschen KC 54 bei seiner zweiten Paralympics-Teilnahme, ebenso wie für den Bundestrainer, die Teilnahme am Finale. Die Rennen der Parakanuten finden auf dem Sea Forest Waterway vom 2.bis 4.September statt.
Bericht: Deutscher Kanu-Verband