Waßmuth will keine Zitterpartie wie 2008 vor Peking

13. April 2012

Nicht einmal mehr sechs Monate, dann beginnen in London die Olympischen Sommerspiele. Mit Conny Waßmuth (Kajak-Vierer) und Andreas Ihle (Kajak-Zweier) hat der SCM immerhin zwei Goldmedaillengewinner von Peking 2008 in seinen Reihen. Doch wie in jedem Jahr, hat der Deutsche Kanu-Verband (DKV) vor die Nominierungen für die Auswahlboote zwei knallharte Qualifikations-Wettkämpfe gesetzt.

Olympiasieg 2008 in Peking und sechs Weltmeistertitel – Conny Waßmuth ist derzeit mit Abstand erfolgreichste Kanutin des SCM. Die an der Uni Potsdam Diplom-Sportmanagement und Ökonomie studierende Waßmuth ist sich der vielen Mitbewerberinnen im eigenen Lager wohl bewusst: „Die Konkurrenz ist riesig. Wer sich für eines unserer Auswahlboote qualifiziert, fährt bei den Saisonhöhepunkten mit um Medaillen.“ Gar nicht gern erinnert sich die 28-Jährige an jene Wochen vor Peking: „Das muss ich nicht wieder haben.“ Damals reiste die in Potsdam bei Eckhard Sahr trainierende Sportsoldatin lediglich als Ersatzfrau mit zu Olympia und rutschte erst in letzter Sekunde in den deutschen Vierer, der schließlich mit Olympiagold heimkehrte. Um es nicht so spannend wie vor vier Jahren zu machen, will die beim SCM von Trainer Wolfgang Duvigneau betreute Waßmuth gleich mit den Qualifikationsrennen im Frühjahr ihren Platz im K IV sichern.

Die meiste Zeit während der Wintermonate verbringen Deutschlands beste Kanuten deshalb in südlichen Gefilden. Zwischen Kraft und Konditionseinheiten in Potsdam und Magdeburg gehören zwei mehrwöchige Trainingslager mit der DKV-Auswahl in Sevilla (Spanien) und ein dreiwöchiger Lehrgang in Florida (zusammen mit den deutschen Canadier-Fahrern) zur Vorbereitung.

„Jetzt ist wichtig, gesund und verletzungsfrei durch die Saison zu kommen“, formuliert die gebürtige Hallenserin ihre Gedanken. Ihr Studium hat sie bis auf zwei Prüfungen und die Diplomarbeit „im Kasten“. Die Zeit nach Olympia bezeichnet Waßmuth als „völlig offen“. Ganz vornan steht dann aber erst einmal ihr Studienabschluss.

An einer ledernen Kette um Conny Waßmuths Hals schwingt neuerdings ein Talismann. Es ist ein an der Ostsee in Handarbeit gefertigter Schutzengel – ein Geschenk ihrer besten Freundin. Der neue B-Klassen-Mercedes hat das Kennzeichen MD-CM. Das M steht für Waßmuths Freund Mario – na, wenn das nicht hilft …

Quelle: Volksstimme 01.02.2012