Flut bedroht Kanu-Zentrum

4. Oktober 20100

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Halle

Flut bedroht Kanu-Zentrum

VON MICHAEL TEMPEL, 01.10.10, 18:48h, aktualisiert 01.10.10, 21:31h

Freie Fahrt fĂŒr Boote statt fĂŒr Autos – doch die Idylle trĂŒgt: Die Reide hat am Kanu-Zentrum die Straße ĂŒberflutet und fließt jetzt in den Osendorfer See. (FOTO: MZ)


HALLE/MZ. Die Sportler vom Halleschen Kanu-Club schlagen Alarm: Wegen des Hochwassers an der Reide drohen an der Regattastrecke am Osendorfer See sowie in deren Umfeld massive SchĂ€den. „Unser Zentrum gibt es seit fast 60 Jahren, und erstmals steht die Reide so hoch, dass sie sogar in den See fließt“, sagte am Freitag Clubvorsitzender Egbert Gadde. Der Wasserspiegel des Sees sei bereits um etwa zwei Meter angestiegen. Der 67-JĂ€hrige forderte deshalb, dass die Reide endlich ausgebaggert wird, um den Wasserabfluss zu verbessern.

FlĂŒsschen zerstört Damm

Die Reide hat weite Bereiche am östlichen Stadtrand und insbesondere das Auengebiet nahe der Regattastrecke sowie die Straße Am Tagebau ĂŒberflutet. Wie Gadde schilderte, fließt das Hochwasser auch in den See ab, weil dieser niedriger liege als das Flussbett. „Beim Einfluss in den See hat die Reide einen aufgeschĂŒtteten Damm am SĂŒdufer durchbrochen“, so Gadde weiter. Durch den Anstieg des Wasserspiegels seien die Motorboothalle des Clubs samt mehrerer Elektrowinden sowie das ZielhĂ€uschen ĂŒberflutet worden. SchĂ€den gebe es auch an den Stegen. Zudem werde durch das Hochwasser die Abrutschungsgefahr der Böschung am Startbereich der 1 000-Meter-Regattastrecke verschĂ€rft. „Den Bereich werden wir wohl nie wieder nutzen können“, so Gadde.

Der Osendorfer See war frĂŒher ein Braunkohletagebau. WĂŒrde der Mensch nicht eingreifen, wĂŒrde der See durch das hoch anstehende Grundwasser um mehrere Meter ansteigen. Deswegen wird der Wasserspiegel mit einem Pumpwerk stabil gehalten. Markus Schneider vom 1. Halleschen Drachenbootverein, der ebenfalls den Osendorfer See nutzt, rechnet aber damit, dass die Pumpen wegen des Hochwassers abgestellt werden mĂŒssen. „Dann wĂŒrden auch noch das Grundwasser ansteigen und in umliegenden Wohngebieten die Keller voll laufen“, so Schneider.

ZustĂ€ndig fĂŒr die Reide ist der Landesbetrieb fĂŒr Hochwasserschutz (LHW). Flussbereichsleiter Manfred Wagenschein bestĂ€tigte die kritische Situation. „Die Reide kann wegen des Hochwassers an der Weißen Elster nicht abfließen.“ Bereits am Vortag hatte Wagenschein zur MZ gesagt, wegen Umstimmigkeiten mit dem Saalekreis-Landratsamt und der Stadt Halle bislang nicht ausbaggern zu können. Dabei gehe es um Umweltschutzauflagen fĂŒr die Arbeiten. Konkreter wollte Wagenschein auch am Freitag nicht werden. „Wir werden uns in KĂŒrze mit der Stadt zusammensetzen, das Hochwasser auswerten und sehen, wie wir die Situation bereinigen können.“ Ausgebaggert werde frĂŒhestens 2011.

Verwunderung im Rathaus: „Wir haben im August die Genehmigung fĂŒr die Arbeiten erteilt. An uns liegt es nicht“, sagte Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß. Die Verwaltung wolle jetzt Druck auf den Landesbetrieb machen. Eine Stellungnahme zur Lage am Osendorfer See konnte Drenkelfuß am Freitag aber zunĂ€chst nicht abgeben.

Lage im Saalekreis entspannt sich

In der Gemeinde Kabelsketal und in der Stadt Landsberg hat sich die Hochwasserlage indes am Freitag weiter entspannt. Laut Saalekreis-Landratsamt konnten die BahnunterfĂŒhrungen in Benndorf und in Zwintschöna sowie die Straße Dammendorf-Quez wieder frei gegeben werden. Gesperrt bleibe am Wochenende aber die Hallesche Straße in Sietzsch.

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Hallo Sportfreunde,
am 30.09.2010, 13.18 Uhr, erfolgte durch die Vorsitzenden des HKC’54 e.V. (1. Vorsitzender Egbert Gadde; 2. Vorsitzender Roland Rieck) eine Begehung der Regattastrecke am Uferbereich aus Richtung HauptgebĂ€ude bis Zielhaus.
Es gibt folgenden Beschluss:
– Aus SicherheitsgrĂŒnden ist wegen Hochwassers generell der Trainings- u. Wettkampfbetrieb mit dem Kanu auf der Regattastrecke „Osendorfer See“ bis zur Aufhebung dieser Entscheidung durch den Vorstand verboten!
– Der allgemeine Aufenthalt in der Uferzone ist in diesem Bereich ebenfalls untersagt!
– Das betrifft nicht das Kraft – u. Lauftraining nach Trainingsplan.
– Sportfreundin Elke Bergmann ist im Auftrag des Vorstandes autorisiert, die Einladungen in diesem Sinn sofort zu widerrufen (Anweisung erfolgte unmittelbar nach der Begehung durch den 1. Vorsitzenden).
– Alle Vorstandsmitglieder sind hiermit beauftragt, diese Festlegung in ihrem Verantwortungsbereich nach dem „Schneeballsystem“ umgehend und zĂŒgig weiter zu vermitteln. Das trifft insbesondere fĂŒr den Sportwart hinsichtlich des Sportbetriebs zu.

– Ein Arbeitseinsatz am 09. u. 10.10. findet dafĂŒr statt!
– Ab 9Uhr erwarten wir euch in geeigneter Kleidung, es werden Erarbeiten durchgefĂŒhrt- wer kann bitte Hacke, Schippe und Spaten mitbringen. Ein teil der Kinder konzentrieren sich auf das sĂ€ubern der
Bootshalle mit Florian! FĂŒr Verpflegung wird gesorgt!

Mit sportlichen GrĂŒĂŸen

Roland
2. Vors.

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